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Sterbehilfepolitik in Deutschland
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Was sie aus diesem Essential mitnehmen können …• Es gibt nicht nur eine Form der Sterbehilfe. Generell können wir zwischen drei Arten unterscheiden: der aktiven Sterbehilfe, der passiven Sterbehilfe und dem assistierten Suizid. • In die politische Diskussion zur Erlaubnis der Sterbehilfe fließen ein breites Spektrum an Wertvorstellungen und ökonomischen Interessen ein. • Blickt man auf die Reformbewegungen Europas, lässt sich eine langsame Liberalisierung seit den 1990er Jahren beobachten, wobei das Ausmaß des Politikwandels im Vergleich zu anderen Moralpolitiken gering ist. • Deutschland ist ein Nachzügler in diesem Liberalisierungstrend. Allein 2009 wurde die passive Sterbehilfe durch die Einführung von Patientenverfügungen gesetzlich legalisiert. • Diese Reformträgheit in der deutschen Sterbehilfepolitik ist nicht nur Resultat des nationalsozialistischen Erbes, sondern auch des geringen Organisationsgrads der Liberalisierungsbefürworter, welche die Bevölkerungsmehrheit hinter sich hat, und der erhöhten Dichte an Vetospielern im Entscheidungsprozess. Zum WeiterlesenBenzenhöfer U (2009) Der gute Tod?; Geschichte der Euthanasie und Sterbehilfe. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen Knill C, Heichel S, Preidel C, Nebel K (Hrsg) Moralpolitik in Deutschland. Springer, Wiesbaden Preidel C, Knill C (2015) Euthanasia; different moves towards punitive permissiveness. In: Knill C, Adam C, Hurka S (Hrsg) On the road to permissivness? Oxford University Press, Oxford, S 79–101 LiteraturArnold U (2014) Letzte Hilfe; Ein Plädoyer für das selbstbestimmte Sterben. 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