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12 Fehlt meinem Kind etwas, wenn ich alleinerziehend bin?

Das innere Bild von Familie bei Alleinerziehenden ist abhängig davon, ob man verwitwet ist, sich getrennt hat oder mit seinem Kind von Anfang an und bewusst allein lebt. Vor allem ist es ein Unterschied, ob das Familienleben von starken Konflikten gekennzeichnet war.

Kindern von Alleinerziehenden geht es gut, wenn sich getrennte Eltern einigermaßen freundlich und respektvoll begegnen, wenn sie gut vernetzt sind und auf einen unterstützenden Familienverband und Freundeskreis zurückgreifen können.

Mehr und mehr Eltern lassen sich in der Trennungsphase von einem Mediator begleiten. Das wird von allen Beteiligten als Entlastung empfunden und hilft, mit den Veränderungen in positiver Weise umzugehen. Defizite sind immer da zu erkennen, wo Mutter und/oder Vater emotional überbelastet und nicht erreichbar sind - übrigens auch dann, wenn die Eltern Zusammenleben.

Kindern, die bei einem Elternteil aufwachsen, ohne Kontakt zum anderen zu haben, fehlt die zweite Beziehungs- und Bindungsoption. Das kann Entwicklungsschritte erschweren. Jungen macht diese Familienform oft mehr zu schaffen als Mädchen. Unter anderem ist ein erhöhtes Risiko für hyperaktive Verhaltensweisen zu beobachten.

Übergewicht durch Bewegungsmangel und falsche Ernährung sind ebenfalls deutlich häufiger.

Problematisch wird es, wenn sich Alleinerziehende allein gelassen fühlen. Oft fehlt es dann nicht nur an Geld, sondern auch an einer stützenden Begleitung und geeigneten Kinderbetreuung. Da die meisten Alleinerziehenden berufstätig sind, geraten sie schnell an den Rand ihrer Leistungsfähigkeit, weil ein einfühlsamer Partner fehlt und sie für alles allein verantwortlich sind. Vor allem alleinerziehende Mütter leiden häufig unter psychosomatischen Erkrankungen. Bei alleinerziehenden Vätern ist die Situation generell nicht ganz so angespannt, vielleicht weil, zumindest statistisch gesehen, die wirtschaftliche und berufliche Situation insgesamt stabiler ist als bei alleinerziehenden Müttern.

 
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