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43. Wann finden die Mahlzeiten statt?
Die Mahlzeiten in den Klöstern sind genau festgelegt. In der Benediktsregel sind für Sommer und Winter unterschiedliche Zeiten für das gemeinsame Essen vorgegeben. Im frühen Mittelalter aß man im Winter, wenn die Tage kurz waren, nur zweimal täglich. Die letzte Mahlzeit fand immer vor Einbruch der Dunkelheit statt, um teures Kerzenlicht zu sparen. Im Sommer, wenn die Mönche körperlich anstrengende Feldarbeit zu leisten hatten, bekamen sie drei Mahlzeiten täglich.
Heute variiert die Anzahl der Mahlzeiten nicht mehl'. Das Frühstück nehmen die Nonnen und Mönche in der Regel nach den Laudes und der in vielen Klöstern darauf folgenden Eucharistiefeier ein. Das Morgengebet findet in jedem Fall vor dem Frühstück statt. Bevor man sich körperlich stärkt, muss Gott gepriesen werden. Nach der Mittagshore wird gemeinsam zu Mittag gegessen, bevor man sich für eine kurze Ruhephase zurückzieht. Das Mittagessen beginnt je nach Kloster zwischen 12.00 und 12.45 Uhr. Am Nachmittag gibt es für die Gäste eines Klosters oft noch ein zusätzliches Angebot in Form von Kaffee und Kuchen, wobei man sich selbst bedienen kann. Die Ordensleute machen hiervon kaum Gebrauch. Für sie findet die dritte gemeinsame Mahlzeit am Abend nach der Vesper statt, Beginn ist also je nach Kloster zwischen 18.00 und 18.30 Uhr. Es entspricht zwar nicht mehr Benedikts Vorgaben, die letzte Mahlzeit noch bei Sonnenlicht einzunehmen, aber man verschiebt sie auch nicht in den späten Abend und läuft damit auch nicht Gefahr, mit vollem Magen ins Bett zu gehen.
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