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Die 101 wichtigsten Fragen
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34. Was sind Oblaten?Der Begriff «Oblate» (lateinisch oblatus = der Hingegebene, Dargebrachte) bezeichnet ein christliches Lebensprogramm. Oblaten sind katholische Christen, verheiratete oder unverheiratete Männer und Frauen, die mitten in unserer Gesellschaft leben. Mit einem Versprechen, der Oblation, binden sie sich an ein bestimmtes Kloster. Die Verbundenheit zwischen diesem Kloster und dem Oblaten besteht vor allem in der Gebetsgemeinschaft. Für den Kontakt zwischen Kloster und Oblaten ist der Oblatenrektor beziehungsweise die Oblatenrektorin zuständig. Sie organisieren und pflegen den Kontakt zu den Oblaten beispielsweise durch regelmäßige Rundschreiben, Einkehrtage und geistliche Begleitung. Auch Priester und Diakone können Oblaten sein. Darüber hinaus gibt es auch Orden, die in ihrem Namen den Begriff «Oblate» verwenden, darunter die «Oblaten des heiligen Franz von Sales», kurz Sales-Oblaten genannt. Sie sind eine katholische Ordensgemeinschaft, die 1872 von Louis Brisson und Maria Salesia Chappuis in Frankreich gegründet wurde. Bereits 1866 hatten die beiden den weiblichen Ordenszweig ins Leben gerufen. Die Ordensmitglieder sind in der Seelsorge, in der Erziehungs- und in der Missionsarbeit tätig. Die «Oblaten von der Makellosen Jungfrau Maria», auch bekannt als «Hünfelder Oblaten», sind eine Missionskongregation, die 1816 durch den heiligen Eugene Mazenot gegründet wurde. 35. Welche Aufgaben haben Missionsorden?Der Begriff «Mission» (lateinisch missio = Sendung, Auftrag) bedeutet Glaubensverbreitung. Ordensleute waren schon seit dem fünften Jahrhundert als Missionare tätig, sie trugen zur Christianisierung von Slawen, Kelten und Germanen bei. Die Bettelorden des dreizehnten Jahrhunderts sahen ihre Hauptaufgabe in der Verbreitung des Glaubens und waren in diesem Sinne schwerpunktmäßig ebenfalls missionarisch tätig (siehe auch Frage 31) Sie betrieben «innere Mission», also Mission im eigenen Umfeld. Die «äußere Mission», die Missionierung in anderen Ländern und auf anderen Kontinenten, setzte verstärkt mit dem Kolonialismus ein. Im neunzehnten und frühen zwanzigsten Jahrhundert entstanden zahlreiche Kongregationen, die die Missionierung auf anderen Kontinenten als ihr Hauptziel ansahen und dies auch durch ihren Namen dokumentierten, beispielsweise die «Missionsbenediktinerinnen von Tutzing», die 1885 gegründet wurden, oder auch die 1833 bei Neapel gegründete Kongregation der «Missionare von den Heiligen Herzen Jesu und Mariä». Noch heute bestehen rund 230 Kongregationen mit dem Schwerpunkt auf der Missionsarbeit. Dabei ist teilweise eine Vermischung von innerer und äußerer Mission entstanden: Mission wird heute auf allen Kontinenten betrieben. Derzeit sind rund 2200 deutsche Ordensmitglieder in der Missionsarbeit aktiv. Alle Einrichtungen der katholischen Kirche in Deutschland, die Missionsarbeit betreiben, sind im «Deutschen Katholischen Missionsrat» (DKMR) zusammengeschlossen, einem Beratungs- und Koordinierungsgremium. |
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