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Die 101 wichtigsten Fragen
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28. In welchen Ländern gibt es die meisten Ordensmitglieder?Weltweit gibt es knapp eine Million katholischer Ordensleute. 753.400 Ordensfrauen, 55.105 Ordensbrüder und 136.171 Ordenspriester wirken auf allen Kontinenten. Die weitaus meisten von ihnen sind in Europa tätig, nämlich rund 316.000 weibliche Ordensmitglieder und rund 52.000 Ordenspriester. An nächster Stelle steht der amerikanische Kontinent mit rund 210.000 Ordensfrauen und rund 42.000 Ordenspriestem, gefolgt von Asien mit rund 155.000 Nonnen und gut 21.000 Ordenspriestem. In Afrika wurden gut 11.000 Ordenspriester und rund 60.000 Ordensfrauen ermittelt. Für Australien, wo ebenfalls Nonnen und Mönche tätig sind, liegen keine Zahlen vor. 29. Was ist der Unterschied zwischen einem kontemplativen und einem aktiven Orden?Das wesentliche Merkmal kontemplativer Orden besteht darin, dass sie den Schwerpunkt ihres geistlichen Lebens auf die Beschauung und Betrachtung legen. Sie vollziehen alle Stundengebete in feierlicher, auch gesungener Form und widmen damit mehl' gemeinschaftliche Zeit dem Gebet im Sinne des «ora et labora» - des «Bete und arbeite» (siehe auch Frage 14). Bestimmte Phasen des Tages sind darüber hinaus der geistlichen Betrachtung vorbehalten. Ursprünglich waren die Tätigkeiten der Mitglieder kontemplativer Orden vorwiegend nach innen gerichtet. Sie betrieben Studien, verfassten Schriften, widmeten sich künstlerischen und kunsthandwerklichen Arbeiten, beispielsweise der Paramentenstickerei oder Goldschmiedearbeiten. Heute ist dies nicht mehl' unbedingt der Fall. Tätigkeiten in Pflegeheimen, Erziehungseinrichtungen, Vorträge oder auch seelsorgerische Arbeiten bringen es mit sich, dass auch die Mitglieder kontemplativer Orden mehr nach außen gehen. Zu den kontemplativen Orden gehören die Benediktiner/innen, die Kannehtinnen/Karmeliten, die Zisterzienser/innen, die Trappisten/Trappistinnen, die Kartäuser und die Klarissen. Die aktiven Orden sehen in der Eucharistiefeier den geistlichen Schwerpunkt des Tages. Die gemeinschaftlichen Gebete werden rezitiert, nicht gesungen. Das Apostolat, also der Sendungsauftrag der einzelnen Orden, ist sehr unterschiedlich. Schwerpunkte können beispielsweise in der Sozialarbeit hegen, in Erziehungsauftrag und Lehre, in Krankenpflege und Seelsorge. Zu den aktiven Orden gehören zum Beispiel die franziskanischen und die vinzentinischen Gemeinschaften, die Missionsbenediktiner, die Minoriten und der Orden der Barmherzigen Brüder. Nicht immer kann zwischen kontemplativen und aktiven Orden genau unterschieden werden, da die strengen Formen heute zum Teil aufgeweicht sind. Bei manchen Orden gibt es im Übrigen sowohl kontemplative als auch aktive Zweige, beispielsweise bei den Dominikanerinnen oder den Steyler Frauengemeinschaften (Missionarinnen und Anbetungsschwestern). |
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