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Start arrow Kultur arrow Die 101 wichtigsten Fragen

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25. Welche Besonderheiten haben benediktinische Frauenkonvente?

Die Benediktinerinnen leben - wie ihre männlichen Ordensbrüder - nach der Regel des heiligen Benedikt. Der Überlieferung nach geht der weibliche Ordenszweig auf die heilige Scholastika (um 480 - um 542) zurück, die eine Zwillingsschwester von Benedikt gewesen sein soll. Sie soll durch ihre Gebete Wunder gewirkt haben und die geistliche Lehrerin ihres Bruders gewesen sein, worauf auch ihr Name hindeutet (lateinisch scholastica = Gelehrte). Ihre Existenz ist allerdings nicht verbürgt. Jedenfalls bildeten sich erste benediktinisch geprägte Frauengemeinschaften bereits im sechsten Jahrhundert nach Christus. Sie lebten bis zum zwanzigsten Jahrhundert durchwegs in strenger Klausur. Ab Ende des neunzehnten Jahrhunderts entstanden dann auch nicht klausurierte Gemeinschaften, die sich beispielsweise in der Missionsarbeit engagierten. Darunter waren die Tutzinger Missionsbenediktinerinnen, die 2010 das 125-jährige Bestehen ihrer Kongregation feierten. Die Missionsschwestem von Tutzing sind heute in 18 Ländern auf fünf Kontinenten tätig.

Die Benediktinerinnen und Benediktiner sind kein zentralisierter Orden, sondern ein Zusammenschluss von selbständigen Klöstern. Auf Wunsch von Papst Leo XIII. (1810-1903) entstand Ende des neunzehnten Jahrhunderts die «Benediktinische Konföderation», der die benediktinischen Klöster weltweit angehören. Die Selbständigkeit jedes Klosters blieb dadurch aber unangetastet. Die benediktinischen Frauenklöster im deutschen Sprachgebiet schlossen sich zur Vereinigung der Benediktinerinnen Deutschlands (VBD) zusammen. Weltweit gibt es rund 16.000 Benediktinerinnen.

26. Was sind vinzentinische Frauengemeinschaften?

Hinter dem Begriff «Vinzentinerinnen» stehen verschiedene Frauengemeinschaften, die sich den heiligen Vinzenz von Paul (1581-1660) zum Stifter erwählt haben, darunter die 1633 durch den heiligen Vinzenz von Paul selbst und die heilige Louise von Marillac gegründete «Genossenschaft der Töchter der christlichen Liebe» (französisch Compagnie des Fides de la Charite). Sie hat heute weltweit rund 20.000 Mitglieder. Daneben gibt es die Föderation der «Barmherzigen Schwestern vom heiligen Vinzenz von Paul», die im achtzehnten Jahrhundert von Straßburg aus gegründet wurde und heute etwa 4500 Mitglieder hat. Weitere Kongregationen dieser Schwestern gibt es in Zams/Tirol und in Zagreb. Nach vinzentinischer Tradition leben auch die Mitglieder der «Barmherzigen Schwestern von Mutter Seton». Die etwa 7000 Ordensfrauen sind vor allem in den USA und Kanada beheimatet.

 
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