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Start arrow Kultur arrow Die 101 wichtigsten Fragen

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19. Was ist das Besondere an den Jesuiten?

Zahlenmäßig drittstärkste Ordensgemeinschaft in der Bundesrepublik sind die Jesuiten (SJ = Societas Jesu = Gesellschaft Jesu) mit 416 Mitgliedern. Die Begründung der Gesellschaft Jesu geht auf den 15. August 1534 zurück. An diesem Tag gelobte eine Gruppe von sechs Gefährten um Ignatius von Loyola, nach dessen «Geistlichen Übungen» zu leben. 1540 erhielt sie die Anerkennung durch Rom. Ziele der Gemeinschaft waren die Verbreitung des Glaubens durch Predigten, Exerzitien und Bildungsarbeit (siehe auch Frage 4). Rasch breitete sich der Orden aus, bereits 1556, dem Todesjahr von Ignatius, hatte er weltweit rund tausend Mitglieder. In einer Studienordnung, der Ratio studiorum, erhielt er 1599 eine verbindliche Grundlage für seine Bildungstätigkeit. In der Zeit der Gegenreformation und der Aufklärung erlangten die Jesuiten beträchtlichen Einfluss, was die Ordensmitglieder großen Anfeindungen aussetzte, die zur Vertreibung aus vielen Ländern Europas und 1773 schließlich zur Aufhebung des Ordens durch Papst Clemens XIV. führten. Papst Pius VII. rief den Orden 1814 erneut ins Leben, und er breitete sich sehr rasch wieder aus - vor allem auf dem amerikanischen Kontinent. Der Jesuitenorden hat keine spezielle Ordenstracht. Vielmehr sollen sich die Jesuiten der Kleidung und den Gebräuchen der Länder anpassen, in denen sie gerade tätig sind.

20. Die Salesianer Don Boscos: Pioniere der Jugendarbeit?

Zahlenmäßig an vierter Stelle der männlichen Ordensgemeinschaften in Deutschland stehen die Salesianer Don Boscos (SDB Societas Sancti Francisci Salesii = Gesellschaft des heiligen Franz von Sales). Sie haben derzeit 327 Mitglieder. Die 1859 von Don Giovanni Bosco in Turin gegründete Ordensgenieinschaft wurde 1874 kirchlich approbiert. Als Hauptaufgabe wurde die Jugendarbeit definiert. Weitere Schwerpunkte sind die Bildungsarbeit und das Presseapostolat. Jugendlichen sollten in schwierigen Situationen Hilfe und Zukunftsperspektiven geboten werden. In Deutschland ist der Orden seit 1916 aktiv. Die meisten Ordensmitglieder sind nach wie vor in Italien beheimatet. Das Armutsgelübde gilt nur unter Wahrung der bürgerlichen Rechte des einzelnen Mitglieds. Die Ordensmitglieder haben keine eigene Tracht. Die Salesianer Don Boscos sind der zweitgrößte Männerorden weltweit.

 
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