Start Kultur
Die 101 wichtigsten Fragen
|
|
|||||
Ordensleben heuteTable of Contents:
17. Welcher Orden in Deutschland hat die meistenMitglieder? Unter den Ordensgemeinschaften in Deutschland haben die Benediktiner (OSB = Ordo Sancti Benedict?) die meisten männlichen Mitglieder. In 33 Niederlassungen leben 795 Mönche in der benediktinischen Gemeinschaft. Die Benediktiner gelten als der älteste Mönchsorden. Zur benediktinischen Familie gehören die Zisterzienser, die Trappisten und die Olivetaner. Der Orden ging aus Laiengruppen hervor, die nach der im sechsten Jahrhundert nach Christus entstandenen Regel des heiligen Benedikt zusammenlebten. Ab dem achten Jahrhundert waren immer mehr Mönche gleichzeitig Priester. Diese übernahmen auch politische und Bildungsaufgaben. So gewannen die benediktinischen Klöster im Mittelalter großen Einfluss und wurden zu kulturellen, politischen und wirtschaftlichen Zentren. Hohe Bildung galt bei den Ordensmitgliedern als wichtig. Um 1400 schlossen sich die bis zu diesem Zeitpunkt autonomen Klöster zu Kongregationen zusammen. Diese Maßnahme verstärkte den Einfluss der Benediktiner. Einen Niedergang erfuhr der Orden mit der Säkularisation 1803 in der Napoleonischen Zeit, bei der kirchliche Güter von weltlichen Herrschern eingezogen wurden. Kein einziges Kloster überlebte. Erst 1830 gab es die ersten Neugründungen. Es entstanden die Bayerische und die Beuroner Kongregation. Die Benediktiner hatten bis zum Zweiten Weltkrieg einen großen Einfluss auf die geistigkirchliche Entwicklung in Deutschland. 18. Welche Bedeutung haben die Franziskaner?Die zweitstärkste Gruppe innerhalb der Männerorden in Deutschland bilden die Franziskaner (OFM = Ordo Fratrum Minorum = Orden minderer Brüder). Ihr gehören 724 Mitglieder in 92 Niederlassungen an. Heute hat der I. Orden der Franziskaner drei Zweige: die Minoriten, die Kapuziner und die braunen Franziskaner. Die Ordensgemeinschaften berufen sich auf die Regel des Franz von Assisi (1223), die größte Annut des einzelnen Ordensmitglieds fordert. Der Orden tat sich durch eine starke Predigt- und seelsorgerische Tätigkeit hervor und hatte so im Mittelalter einen beträchtlichen Zulauf. In den im späten Mittelalter überall entstehenden Universitäten waren die Franziskaner auch wissenschaftlich tätig. ![]() Franziskaner, umgeben von Ordnungshütern. Die Szene bezieht sich auf das Pariser Dekret vom 2. November 1789. Im Zuge der Französischen Revolution wurde der Kirchen- und Ordensbesitz verstaatlicht. Die Mönche mussten ihre Klöster verlassen. Die ursprüngliche Strenge des Ordens wurde immer wieder aufgeweicht. Es gab verschiedene Reformversuche, aus denen die streng zurückgezogen lebenden Kapuziner hervorgingen. Auf Franziskus berufen sich auch die Klarissen und Klarissen-Kapuzinerinnen (der II. Orden) sowie der III. Orden, die sogenannte «Franziskanische Gemeinschaft», der Männer und Frauen aus unterschiedlichen Lebensbereichen angehören, die nicht in Klöstern leben. Aus der «Franziskanischen Gemeinschaft» wiederum entwickelten sich Klostergemeinschaften, die man als «Regulierter Dritter Orden» bezeichnet. |
<< | INHALT | >> |
---|
Related topics |