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Start arrow Kultur arrow Die 101 wichtigsten Fragen

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7. Askese: Was hat sie mit dem frühen Mönchtum zu tun?

Das frühe Mönchtum ist ganz von dem Gedanken der Askese (vom altgriechischen askesis = Übung) geprägt. Der aus der Antike stammende Begriff meint das Einüben einer geistigen Haltung. Das Leben in der Einöde war eine Abkehr von den Verlockungen weltlicher Genüsse und den gesellschaftlichen Anforderungen. Das Dasein des Asketen war ausschließlich einem spirituellen Ziel gewidmet, beinhaltete gleichzeitig aber auch körperliche Maßnahmen wie Fasten, Schweigen und Keuschheit. Diese Ausprägungen des Mönchtums gab es in verschiedenen Religionen, darunter auch im Buddhismus und Hinduismus. Im christlichen Mönchtum war die Grundidee der Askese das Streben nach christlicher Vollkommenheit. Die ersten asketischen Gemeinschaften des dritten und vierten Jahrhunderts orientierten sich je nach Region an den asketischen Traditionen des Judentums und der römisch-hellenistischen Welt. Die Askese war ein fester Bestandteil des frühen Mönchtums. Ihre Ausprägungen waren neben den bereits erwähnten körperlichen Züchtigungen auch das Einüben geistiger Haltungen wie Demut, Gehorsam, Unterordnung. Askese umfasste auch Besitz- und Heimatlosigkeit. Strenge Askese im Mönchtum entwickelte sich manchmal auch zum Selbstzweck und artete gelegentlich in Wettbewerb aus.

 
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