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Start arrow Kultur arrow Die 101 wichtigsten Fragen

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2. Wann entstanden die ersten christlichen Orden? Gleichgesinnte

Mönche bildeten im Laufe des dritten Jahrhunderts erste kleine

Lebensgemeinschaften. Dort wurde für alle gesorgt, so dass sich jedes Mitglied voll dem Dienst an Gott widmen konnte. Der Einzelne durfte keinen Besitz haben, die Gemeinschaft aber schon. Den Lebensgemeinschaften standen bereits damals Äbte vor (griechisch abbas = Vater). In der Ostkirche Kleinasiens entwickelte sich das Mönchtum nach den Regeln des heiligen Basilius (des Großen, um 330-379). Mönche, die seiner Lehre folgten, wurden auch Basilianer genannt (siehe auch Frage 3). Von besonderer Bedeutung war zudem die Regel des Aurelius Augustinus (354—430), die er um 397 in Nordafrika entwickelt haben soll. Mehr als hundert Jahre später, um 534, soll Benedikt von Nursia für seine Mönchsgemeinschaft auf dem Monte Cassino bei Rom eine Regel niedergeschrieben haben, nach der seine Mitbrüder ihr Gemeinschaftsleben und ihren Alltag organisieren sollten. Ob Benedikt tatsächlich Autor der Schrift war, ist heute umstritten. Mit der Regel sollte jedenfalls ein schriftliches Fundament auch für spätere Mönchsgemeinschaften geschaffen werden. Darüber hinaus sollte sie auch in Regionen mit anderen Lebensbedingungen praktikabel sein. Benedikts Vision ist aufgegangen: Er gilt als Begründer des abendländischen Mönchtums. Beim Verfassen seiner Lebensregeln bezog er sich auf seine Vorväter Basilius und Augustinus. Darüber hinaus soll ihm die sogenannte «Magisterregel» (Regula Magistri) ein Leitfaden gewesen sein, eine wahrscheinlich in der ersten Hälfte des sechsten Jahrhunderts in Rom oder Umgebung entstandene Sammlung von Maximen und Vorschriften, wie sie im Italien dieser Zeit üblich waren. Die Benediktsregel gilt als Basisdokument des westlichen Ordenslebens.

Romantisierende Darstellung eines Mönchs, der in einer Einsiedelei lebt. Hier soll seine Verbundenheit mit der Natur dokumentiert werden, in der ihm nur Tiere Gesellschaft leisten. Wenn er nicht ins Gebet versunken ist, vertreibt er sich die Zeit mit Musik.

 
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