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100 Fragen zu Palliative Care
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87. Frage: Welche gesetzlichen Regelungen zur Patientenverfügung sind besonders wichtig?
Beispiel: Der Patient liegt nach einem schweren Autounfall dauerhaft im Koma. Aufgrund einer Gehirnschädigung ist die Wiedererlangung des Bewusstseins aller Wahrscheinlichkeit nach ausgeschlossen, selbst wenn der Todeszeitpunkt noch nicht absehbar ist. Sind sich der Betreuer und der behandelnde Arzt aufgrund der Patientenverfügung und nach einem Gespräch mit den nahen Angehörigen des Patienten darüber einig, dass eine künstliche Ernährung nicht dessen Willen entspricht, können sie ohne vorherige Genehmigung des Betreuungsgerichts von einer solchen Ernährung absehen. 88. Frage: Was muss bei einer Patientenverfügung bedacht werden?Wer eine Entscheidung für eine Patientenverfügung trifft, muss sich darüber im Klaren sein, dass diese im Ernstfall weitreichende Folgen für die Art der Behandlung haben wird. Daher sollte auch überlegt werden, wie detailliert die Behandlungswünsche in der Patientenverfügung dargestellt werden und wie viel Raum der Entscheidung für Betreuer bzw. Bevollmächtigten und Arzt verbleiben soll. Eine ärztliche Beratung - z. B. durch den Hausarzt - bei der Erstellung einer Patientenverfügung ist empfehlenswert. Dies trägt dazu bei, Klarheit über das mit der Patientenverfügung Gewollte zu erlangen. Zudem können hierdurch unklare Formulierungen und Wertungswiderstände in der Patientenverfügung vermieden werden. Besteht bereits eine ernsthafte Erkrankung, ist eine ärztliche Beratung dringend anzuraten.139 Die Überlegungen können auch mit der Entscheidung enden, keine Patientenverfügung zu verfassen. Als Alternative kommt die Abfassung einer Vorsorgevollmacht in Betracht. |
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