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100 Fragen zu Palliative Care
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8. Frage: Was beinhaltet das Symptom »Mundtrockenheit«?Die Mundtrockenheit stellt ein Symptom nahezu aller Patienten in der Terminalphase ihrer Erkrankung da, das aber oft zu wenig Beachtung findet. [1] Da der Mund eine der wahrnehmungsstärksten Regionen des Körpers ist, wird jegliche Beeinträchtigung der Mundschleimhaut als unangenehm oder sogar schmerzhaft erlebt. Auch bei ausgeglichener Flüssigkeitsbilanz kann Mundtrockenheit auftreten.[2] Diese Trockenheit kann als Folge verminderter Speichelbildung, durch Verdunsten des Speichels bei Mundatmung, bei Fieber, als Nebenwirkung von Antidepressiva, Neuroleptika, Opioiden oder anderen Medikamenten, natürlich auch durch mangelnde Flüssigkeits- und Nahrungsaufnahme und durch Angst entstehen. Aus welchen Gründen sie auch entstanden ist, bedarf dieses Symptom immer einer besonderen Beachtung, da die Mundtrockenheit einen wesentlichen Einfluss auf die Lebensqualität des Patienten hat. Wenn der Mund trocken ist, entstehen bei den Betroffenen quälende Wünsche, den Mund anzufeuchten, Durstgefühle, Schwierigkeiten beim Kauen, Schlucken und Sprechen, schmerzhafte Missempfindungen im Mund, evtl. Mundgeruch, Beläge und Borken auf der Zunge, Appetitlosigkeit und Veränderungen des Geschmacks, um nur einige Auswirkungen zu nennen. Es lässt sich ableiten, wie wichtig die Anerkennung dieser Belastung ist, um Hilfestellung zu geben, wenn die Person keine ausreichende Mundbefeuchtung mehr durchführen kann. Eine gute Mundpflege in der Sterbephase durchzuführen, ist eine besondere Herausforderung. Mit Übernahme oder Hilfestellung bei der Mundpflege erleben Pflegekräfte ihre Beziehung zum Kranken neu. Einerseits können sie dem Kranken damit etwas Gutes tun, Nähe geben und Intimität spüren. Andererseits wird ihnen zunehmend bewusster, welch große Verantwortung sie ihm gegenüber haben.[3] Franke, Haller & Napiwotzky geben neben wichtigen Hinweisen zur Durchführung der Mundpflege, Angebote zur Behandlung der Mundtrockenheit und entsprechende Hinweise zu Materialien, die dafür bereitgehalten werden müssen. Über eine spezielle Mundpflege, z. B. bei entzündlichen Prozessen oder Borken und Belägen im Mundraum, hat Susanne Kränzle[4] einen übersichtlichen Beitrag verfasst. |
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