|
Vorstellungen zu Methoden des Wirtschaftsunterrichts (vgl. Kapitel 6.5)
Die Vorstellungen der Lehrpersonen zu den Methoden des Wirtschaftsunterrichts ließen sich in Vorstellungen zu Mikround Makromethoden, zu Sozialformen und zum Methodeneinsatz bzw. der Umsetzung der Methoden im Wirtschaftsunterricht differenzieren. Der Großteil der Vorstellungen befasste sich mit fachspezifischen Makromethoden, die innerhalb der Vorstellungen der Lehrpersonen eine akzentuierte Rolle einnahmen. Innerhalb der Makromethoden wurden insbesondere Erkundungen und Expertengespräche von den Lehrerinnen und Lehrern hervorgehoben, aber auch Wettbewerbe, die Arbeit mit Fallbeispielen, Simulationsmethoden oder die Schülerfirma. Es wurde deutlich, dass die Lehrpersonen solche Makromethoden insbesondere aufgrund der Verknüpfung von Theorie und Praxis im Wirtschaftsunterricht und aus einer lerntheoretischen Begründung heraus für wichtig erachten. Bildungstheoretische und inhaltlich orientierte didaktische Begründungen wurden hingegen kaum geäußert. Deutlich wurde außerdem, dass sich diese Makromethoden aus der Sicht der Lehrpersonen schwer im regulären Unterricht umsetzen lassen. Neben den zeitlichen und organisatorischen Aspekten wurde auch die fehlende didaktisch-methodische Ausbildung fachfremd unterrichtender Lehrpersonen als Ursache dafür benannt, warum umfangreiche Makromethoden nur wenig im Wirtschaftsunterricht eingesetzt würden. Ihr fehlendes fachdidaktisches und insbesondere methodisches Wissen zur ökonomischen Bildung empfinden einzelne Lehrpersonen als hinderlich. Bildungstheoretische Begründungen wurden von den Lehrpersonen im Vergleich zu lerntheoretischen Begründungen kaum angeführt, um die didaktische Bedeutung von Methoden für den Wirtschaftsunterricht zu erläutern.
|