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Wirtschaftsunterricht aus der Sicht von Lehrpersonen
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6 Vorstellungen der WirtschaftslehrpersonenIm Folgenden werden die Ergebnisse der vorliegenden Lehrervorstellungsstudie vorgestellt. Jedes der folgenden Unterkapitel befasst sich mit Vorstellungen zu einem spezifischen Inhaltsbereich der zuvor definierten Selektionskriterien (vgl. Abb. 18): Abbildung 18 Vorstellungen der Wirtschaftslehrpersonen: Inhaltsbereiche Innerhalb der folgenden Kapitel wurde dann eine Strukturierung durch die induktiv gebildeten Hauptkategorien vorgenommen. Diese entstanden im Rahmen der qualitativen Inhaltsanalyse durch Verdichtung und Zusammenführung der gesetzten Codierungen, die im Folgenden als (untergeordnete) Kategorien bezeichnet werden. Grundlage dieses Ergebniskapitels ist somit das Kategoriensystem der Inhaltsanalyse, welches in den folgenden Ausführungen dargestellt und interpretiert wird. Zur besseren Übersicht wurden die Hauptkategorien zu Beginn jedes Kapitels hervorgehobenen und, wo dies sinnvoll war, durch visuelle Übersichten ergänzt. In der Vorstellungsforschung wird die Struktur von Vorstellungen vielfach als Netz bzw. Nest oder Cluster beschrieben (vgl. u. a. Bryan 2003; Raths/McAninch 2003; Richardson 2003; Wischmeier 2012). Deshalb wurde im Rahmen der Analyse und zur Darstellung der Ergebnisse die Mindmap-Funktion des Programms MAXQDA (MAXmaps) zur Visualisierung des belief systems und zur Darstellung der Vorstellungen zu den einzelnen Inhaltsbereichen genutzt. Die MAXmaps zeigen die grundsätzliche Systematisierung der geäußerten Vorstellungen aller Lehrpersonen in Bezug auf einzelne Vorstellungsbereiche, verdeutlichen Zusammenhänge zwischen den einzelnen Vorstellungen und heben diese als häufig geäußerte durch Vergrößerung hervor. Als modellhafte Abbildungen zeigen die Maps nicht jede einzelne Vorstellung, sondern die grundlegende Struktur der geäußerten Vorstellungen zu einzelnen Inhaltsbereichen. Innerhalb des Kategoriensystems wurde jeder Hauptkategorie eine Farbfamilie (z. B. Rahmenbedingungen des Wirtschaftsunterrichts = grün, Ziele des Wirtschaftsunterrichts = blau usw.) zugeordnet und innerhalb dieser Kategorien weitere Farben der Farbfamilie vergeben, um Kategorisierungen innerhalb der Transkripte besser zu unterscheiden. Da die MAXmaps aus dem Kategoriensystem erstellt werden, sind auch den Kategorien innerhalb der Maps diese Farben zugewiesen. Im Rahmen der Auswertung werden für jede Hauptkategorie bzw. jeden Inhaltsbereich mindestens eine, zumeist aber mehrere MAXmaps erstellt. Da die einzelnen Hauptkategorien eine große Anzahl an Codes beinhalten (z. B. Lehren und Lernen im Wirtschaftsunterricht: 625 gesetzte Codes, Inhalte des Wirtschaftsunterrichts: 326) eignen sich nicht alle MAXmaps zur (vereinfachten) Darstellung der Ergebnisse, weshalb nicht alle Auswertungskapitel MAXmaps enthalten. Bei der Darstellung und Analyse der Ergebnisse wurden neben Interviewbelegen auch Auszüge aus Interviews eingebunden, um die Ergebnisse zu verdeutlichen. Hierzu wurden v. a. exemplarische Textstellen ausgewählt, an denen sich beispielhaft für eine Reihe von Interviews etwas verdeutlichen lässt, und solche, an denen sich im Sinne qualitativen Arbeitens Besonderheiten prägnant darstellen lassen. In der Darstellung der Ergebnisse wurden Unterschiede in den Vorstellungen mit Blick auf die Modalkategorien des Samplings berücksichtigt, sofern sich diese in den Vorstellungen der Lehrpersonen beispielsweise in Bezug auf die Schulform, das Fach oder das Geschlecht der Lehrpersonen zeigten. Insbesondere die Modalkategorie „Schulform“ erwies sich hierbei als einflussreich. Es wurde deutlich, dass sich die Vorstellungen von Wirtschaftslehrpersonen, die das Fach „Wirtschaft“ an der Oberund Realschule unterrichten, in verschiedenen Inhaltsbereichen von den Vorstellungen von Lehrpersonen unterscheiden, die ökonomische Bildung im Rahmen des Integrationsfaches „Politik-Wirtschaft“ bzw. das Wahlpflichtfach „Wirtschaftslehre“ unterrichten. Andere Modalkategorien wie Berufstätigkeit in der freien Wirtschaft oder das Geschlecht nahmen weniger Einfluss auf die Lehrervorstellungen. Bei welchen Vorstellungen dies der Fall ist, wird im Folgenden im Rahmen der einzelnen Kapitel ausgeführt. |
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